Zwischen Chemiepark, Wurstfabrik und zerbrochenen Träumen irgendwo in Nordrhein-Westfalen: Das RTL-Dschungelcamp findet heuer nicht im australischen Outback statt, sondern in einem TV-Studio im Industriegebiet der Kleinstadt Hürth. Coranabedingt natürlich. Gestern Nacht war Auftakt der "Dschungelshow", die im Prinzip nach dem selben Muster verläuft wie das Dschungelcamp. Auch darin müssen Möchtegernstars mit Stresssituationen umgehen können, Ekelprüfungen, Gruppenzwang und Mobbing über sich ergehen lassen, um als DschungelkönigIN zum Superstar emporzusteigen. Mit dabei ist auch eine Österreicherin: Model Zoe Saip, die bei der ersten Dschungelprüfung beinahe schon gescheitert wäre und daraufhin einen Nervenzusammenbruch erlitt.
Statt eines Freiluftlagers im Tropendschungel Australiens hat die "Dschungelshow" im TV-Studio andere Herausforderungen für die Kandidaten. Jeweils drei werden zusammen in einen winzigen Container gesteckt, wo sie auf engsten Raum miteinander auskommen müssen. Insgesamt 15 Shows werden ausgestrahlt, bevor fest steht, welcher Star das Goldene Ticket für den echten Dschungel im kommenden Jahr lösen wird. Denn es geht – nicht mehr und nicht weniger – genau darum. Das Trio am Beginn der neuen Staffel bestehend aus Zoe Saip, Mike Heiter und Frank Fussbroich gab einen ersten Vorgeschmack auf viele köstliche Stunden der Unterhaltung inklusive Tränen, Schreie, Angst und Verrat: Zoe Saip erlitt bei ihrer ersten Prüfung eine Panikattacke und musste nachher den Hohn ihrer Zimmer-Kollegen ertragen.
Vieles ist vertraut geblieben bei der diesjährigen Dschungelshow aus dem TV-Studio: Sonja Zietlow und Daniel Hartwich moderieren wieder, die Ausstattung ist gut gelungen, sogar Dr. Bob wurde eingeflogen. Das "Tiny House" in dem die Stars zusammenleben müssen, ist definitiv eine Verschärfung zum Camp im Dschungel. Auch wenn hier keine Insekten herumschwirren oder andere gefährliche Tiere in der Nähe sind, wird im beengten Wohnbereich der Faktor Mensch zum größten Feind des Menschen. Zu spüren bekam dies die Österreicherin Zoe Saip, die von ihren beiden Zimmergenossen richtig eins ausgewischt bekam, nachdem sie die erste Prüfung versaut hatte.
Die Dschungelshow auf RTL ist nicht nur eine Prüfung für die Stars im Fernsehen, sondern auch für die TV-Zuseher und -Zuhörer. Die erste Attacke wurde mit optischen Waffen begangen: man kleidete die Kandidaten wie Ampelmännchen in eine grün/rote-Montur, die müde Augen spät Nachts noch mal richtig schön durchschütteln lässt. Die beiden Grundfarben erhellen 80 Prozent der LED-Bildschirmfläche und erzeugen Farbkontraste zum Schlechtwerden. Bei der ersten Dschungelprüfung wurde akustisch nachgelegt: gellende Schreie von Zoe Saip und ein Sprung in der Platte bei Mike Heiter ließen Zuseher/Zuhörer daheim beinahe selbst das Handtuch werfen. "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!"
Die erste Dschungelprüfungstauglichkeitsprüfung war eine willkommene Abwechslung für Zoe Saip, Mike Heiter und Frank Fussbroich. Die durften zum ersten Mal nach dem Einchecken ihr "Homeoffice" verlassen, in dem sie noch so viel Zeit miteinander verbringen dürfen. Die Dynamik der kleinen Gruppe wird sich erst entwickeln, aber nach Folge eins lässt sich schon gut erahnen, wohin der Hase läuft: die beiden Männer überlassen Zoe das Weiterkommen nicht kampflos und werden alles unternehmen, um sie zu einer vorzeitigen Aufgabe zu bringen. Nach der ersten Prüfung sieht es gar so aus, als wären sie diesem Ziel schon gefährlich nahe gekommen. Zoe erlitt im Wassertank eine Panikattacke und schrie minutenlang wie am Spieß. Mike Heiter trat als netter Helfer auf und schrie genauso herum – minutenlang die selben Wörter im temper tantrum: "links", "rechts", "die tun nichts", "nach oben" – again and again.
Jeder Mensch mit einem Funken Empathie konnte erkennen, dass das Geschrei von Zoe bei der Dschungelprüfung echt war, und sie eine Panikattacke erlitt. Sie stand minutenlang eingeengt in einer Box, die sich langsam mit Wasser füllte, in das immer wieder neue exotische Tiere hinzugefügt wurden. Dabei musste Zoe eine Geschicklichkeitsprüfung machen, was ihr furchtbar misslang. Obwohl das sensible Model die Prüfung nicht meisterte und keine Sterne für das Team rausschlagen konnte, hielt sie immerhin bis zum Ende der vorgegebenen Zeit durch und verließ das Folterbecken nicht vorzeitig. Für Kandidat Frank Fussbroich bedeutete das jedoch Nichtstun. Schafft es Zoe nicht, die Schlüssel zu bergen, kommt er nicht dran. Noch dazu waren die Kameras fast ständig auf Zoe gerichtet. Frank bekam in seinem Becken nur ihre Schreie mit. Für ihr Versagen rächte er sich nachher furchtbar – die erste Mobbing-Attacke der Dschungelshow folgte prompt.
Nach Beendigung der Prüfung stieg Zoe zitternd vor Kälte aus dem Tank und wirkte unmittelbar danach eigentlich schon wieder recht gefasst. Fussbroich schwieg zunächst, aber als alle drei zurück in ihrem Tiny House waren, machte er seinem Ärger Luft und lästerte über Zoe, was das Zeug hält. Doch Zoe schien wirklich Todesangst gehabt zu haben. "Ich konnte es einfach nicht unterdrücken, ich hab' keine Ahnung. Mein ganzer Kopf war einfach aus", sagte sie nachher unter Tränen. Mike erkannte immerhin, dass die Österreicherin alles gegeben und zumindest tapfer durchgehalten hat, aber Frank sah das anders. Für ihn ist Zoe bloß eine Schauspielerin.
Im "Tiny House" bleibt kein Furz und kein Wort ungehört vor den Mitbewohnern, und so musste auch Zoe mit anhören, wie Frank wirklich über sie denkt: "Bescheuerte Ausreden", sie wolle doch nur Aufmerksamkeit mit ihrer billigen Mitleidstour erregen. Mike hingegen hielt zu dem jungen Model und versuchte Frank klarzumachen, wie tapfer Zoe sich in Anbetracht der Umstände bei der Prüfung im Wassertank verhielt. Doch der Schaden war schon angerichtet, denn sie hörte all das Geläster mit. Zoe erlitt einen Meltdown und weinte bitterlich ins Dschungeltelefon. "Ich hätte einfach meine Panik runterschlucken sollen". Immer wieder erwähnt sie ihren Papa. "Gott, wie kann man so schwach sein .... es tut mir leid", hört man die junge Frau klagen. Man möchte beinahe glauben, in diesem Moment ist Zoe wirklich nur sie selbst.
Die erste und wohl einzige Dschungelshow aus einem TV-Studio in Deutschland hat einen guten Start hingelegt. Die Macher haben ein gutes Konzept gefunden, Australien nach Europa zu importieren und das Format in den Grundzügen zu erhalten. Eine Top-Leistung bei der Auftaktshow gaben auch die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich ab, die ihren trockenen Humor nicht verloren haben und den richtigen Mix aus Show, Satire und Realität an den Tag legten.
(PR/red/key)
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