Dramatischer Einbruch bei Nächtigungen in Wiener Hotels
Die Weltmetroploe Wien ist mit keiner anderen Stadt Österreichs vergleichbar. Rund 83 % der Wiener Gästenächtigungen waren im Jahr 2019 internationale Nächtigungen. Im Oktober 2020 lag die Zahl der Nächtigungen mit lediglich 242.000 um satte 84,5 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Zahlen spiegeln auf dramatische Weise, wie sehr die Hauptstadt unter der Corona-Pandemie leidet, die von ausländischen Gästen besonders stark abhängig ist. Die fehlenden Gäste machen sich nicht nur in den Hotelzimmern bemerkbar, sondern auch in Museen und anderen Touristen-Hotspots. Die meisten Nächtigungen in Wien wurden aus dem Inland verzeichnet (123.000, -59%), aber auch in dieser Gruppe fiel der Rückgang deutlich auf.
Verlassene Hauptstadt in Zahlen
Die Ergebnisse aus den weiteren im bisherigen Verlauf 2020 aufkommensstärksten Herkunftsmärkten sind für Deutschland 30.000 Nächtigungen (-91%), gefolgt von Italien (9.000, -83%), Großbritannien (5.000, -92%), Frankreich (6.000, -85%), den USA (4.000, -96%), Spanien (3.000, -95%), der Schweiz (4.000, -92%), Polen (8.000, -48%) und Russland (2.000, -95%). Der Netto-Nächtigungsumsatz der Beherbergungsbetriebe steht ebenfalls fest und ergibt für die Monate Jänner bis September einen Rückgang um 71,5%. Die Daten stammen von der MA 23 – Dezernat Statistik und MA 6 – Rechnungs- und Abgabenwesen.
Ohne Nächtigungen kein Shopping
In Sachen Wertschöpfung zeichnet sich auch ein negativer Trend ab. Die Shoppingausgaben der Gäste aus Asien und den USA fielen im Vorjahr besonders hoch aus, und fehlen jetzt natürlich auch. Im Vorjahr gaben Gäste auch China im Schnitt 942 Euro bei ihrem Aufenthalt in Wien aus. Auch die USA sind in den Top 10 zu finden (704 Euro Wien; 581 Euro bundesweit). Als Zugpferd hatte sich die 5-Sterne-Hotellerie erwiesen, die ein zahlungskräftiges Publikum aus Fernmärkten wie China, USA und Japan anlockte. Nicht nur die Hotels spüren das Ausblieben ausländischer Gäste, auch die Fluglinien und die Flughäfen zählen zu den großen Verlierern der Pandemie. Die Ankünfte gingen im Oktober um 85,3% auf 105.000 zurück.
(PID/red)