Laut Bundesregierung dürfen seit 15. Mai Kultureinrichtungen wie Museen und Bibliotheken wieder öffnen. Dies kündigten Vizekanzler Werner Kogler und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek bei einer Pressekonferenz am 17. April an. Mit 1. Mai 2020 sind weitere Lockerungen bekanntgegeben worden. Nach genau zwei Monaten im Shutdown dürfen Museen in ganz Österreich unter Sicherheitsauflagen wieder aufsperren. Zu den von der Regierung verordneten Spielregeln für die Wiederöffnung zählen zehn Quadratmeter pro Besucher sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. In Wien waren von Beginn an etwa das Untere Belvedere und das Schloss Schönbrunn dabei, in Niederösterreich öffnete das Schloss Hof wieder für Besucher. Zahlreiche Salzburger Museen wie die Neue Residenz folgten bereits.
Ein Museumsbesuch unter diesen strengen Regeln mag Kunstliebhaber vor einem Besuch nicht abschrecken. Viele werden aber wohl noch auf das sinnliche Vergnügen warten können, bis zumindest die Maskenpflicht aufgehoben wurde. Die österreichischen Museen begehen den Internationalen Museumstag am 18. Mai heuer unter dem Motto "Das Museum für alle: Museen für Vielfalt und Inklusion" und der Forderung nach Planungssicherheit und finanzieller Unterstützung. Ihre digitalen Aktivitäten präsentieren die Museen unter den Hashtags #IMD2020 #Museums4Equality. Zur Wettmachung der massiven Einnahmenausfälle aufgrund der Corona-Beschränkungen brauche es zusätzliche Mittel der öffentlichen Hand, so ICOM Österreich, vom International Council of Museums. Der Internationale Museumstag wurde 1978 ins Leben gerufen, um weltweit am 18. Mai auf die wichtige gesellschaftliche Rolle der Museen aufmerksam zu machen.
Ab 29. Mai bzw. 31. Mai stehen Kunsthalle, Musa, Haus der Musik und alle anderen Wien Holding-Museen wieder offen. Derweil sammelt das Wien Museum nach wie vor fleißig Erinnerungen an jene Zeit, deren Ende die weisen Kuratoren schon lange vorhersahen. Möglicherweise dabei sein wird eine Koje des Notfall-Lazaretts in der Messe Wien, das zum Glück noch keinen einzigen Patienten aufnehmen musste, aber als Notquartier für infizierte Flüchtlinge traurige Berühmtheit erlangte.
Zu den von der Regierung verordneten Spielregeln für die Wiederöffnung zählen zehn Quadratmeter pro Besucher sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Die entsprechende Verordnung wurde am 13. Mai 2020 veröffentlicht. Neben der Platzvorgabe und den Schutzmasken gilt in den Museen auch der vorgegebene hundert Zentimeter Abstand, den man zu anderen, nicht im gleichen Haushalt wohnhaften Menschen halten muss. Für das Personal gelten die Schutzmaskenregeln dann nicht zwingend, wenn dieses etwa an Kassen mit entsprechenden Schutzvorrichtungen sitzt.
Eine bestimmte Zeitvorgabe, wie lange man sich im Museum aufhalten darf, gibt es nicht. Zahlreiche Häuser setzen auf Online-Ticketing und Zeit-Slots. Veranstaltungen mit mehr als zehn Personen sind weiterhin bis Ende Juni nicht möglich. Führungen sind bis maximal 10 Personen (inkl. Führungskraft des Museums) möglich, wenn die Raumgröße es zulässt und die Sicherheitsregeln garantiert werden.
(APA/red)
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