Rund 230.000 Betten stehen in Salzburg derzeit leer. Am 15. Mai dürfen Gastronomiebetriebe wieder aufsperren und am 29. Mai folgen die Hotels und Pensionen. Das Land Salzburg setzt in der anstehenden Sommersaison vor allem auf Gäste aus dem Inland. Mit einer Werbekampagne sollen jene zwei Drittel der Österreicher angesprochen werden, die ihren Haupturlaub (Weihnachten auf den Malediven oder Sommerurlaub in Spanien beispielsweise) normalerweise im Ausland verbringen. Genau auf dieses Klientel hat es das Land Salzburg heuer abgesehen ."Das ist ein Potenzial, das wir nun nutzen möchten", sagte Tourismusreferent und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) bei einem Pressegespräch. Das Schicksal der Salzburger Festspiele, in welcher Form einzelne Programme heuer stattfinden werden, ist indessen noch immer nicht klar.
Neben den Bemühungen am Inlandsmarkt soll die Werbeoffensive auch auf Deutschland und Tschechien ausgeweitet werden - vorbehaltlich, dass die Grenzen zeitgerecht wieder geöffnet werden. "Ich bin hier vorsichtig zuversichtlich", erklärte Haslauer. "Das wird es aber realistisch gesehen für den Sommer gewesen sein." Er rechne nämlich nicht damit, dass Touristen aus anderen wichtigen Märkten wie Italien, den Benelux-Staaten oder England kommen werden können.
Um dem heimischen Tourismus "Neustarthilfe" zu geben, soll ein Maßnahmenpaket greifen. Für die neue Inlandkampagne wird die Salzburger Land Tourismus GmbH (SLTG) mit zwei Millionen Euro Extrabudget ausgestattet. Außerdem werden für Fernmärkte vorgesehene Gelder umgeschichtet. Ob Urlauber aus Österreich die Buchungsverluste aus dem Ausland abfedern können, ist schwer vorherzusagen: "Die Planbarkeit bis aufs Letzte ist nicht möglich", räumte SLTG-Geschäftsführer Leo Bauernberger ein. Jene Salzburger Unternehmen, die von der Corona-Krise besonders betroffen sind, müssen den Tourismusbeitrag erst im Jänner 2021 bezahlen. Fällige Beiträge werden gestundet oder können in Raten bezahlt werden.
Das Bundesministerium für Landwirtschaft hat mit der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) ein spezielles Maßnahmenpaket für die Branche zusammen gestellt. Damit die Liquidität der Unternehmen trotz Umsatzausfällen aufrecht bleibt, werden Kredite großzügig verteilt. Das Land rechnet mit einem Mittelbedarf von zirka drei Millionen Euro pro Jahr. Kredite an Unternehmen werden vom Bund mit 80 Prozent garantiert. Allfällige Zinszahlungen übernimmt das Land für drei Jahre, heißt es.
(APA/red)
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