Die Auszählung der rund 300.000 Briefwahlstimmen, die im Zuge der Wiener Gemeinderatswahl abgegeben wurden, ist abgeschlossen. Die 23 Bezirkswahlbehörden haben die in Rekordanzahl eingetroffenen Wahlkarten seit Montagfrüh ausgezählt und liegen nun vollständig vor. Der Anteil der Briefwähler war teilweise gewaltig. In den Innenstadt-Bezirken zogen es an die 60 Prozent vor, per Wahlkarte teilzunehmen. Das Gesamtergebnis inklusive Wahlkarten an der Wien-Wahl liegt vor, alle Stimmen sind ausgezählt.
inklusive der nun vollständig ausgezählten Briefwahlstimmen. Die SPÖ kommt auf 41,62 Prozent, die ÖVP auf 20,43 Prozent und die Grünen auf 14,8 Prozent. Die Freiheitlichen wurden nach Auszählung der Briefwahlstimmen noch von den Pinken überholt. Die Neos kommt auf 7,74 Prozent, die FPÖ auf 7,11. Das Team HC Strache scheitert mit 3,27 Prozent am Einzug in den Wiener Gemeinderat. Links kommt auf insgesamt 2,06 Prozent, Bier auf 1,8 Prozent und SÖZ auf 1,2 Prozent. Amtlich wird das Endergebnis am 20. Oktober mit der Sitzung der Stadtwahlbehörde Wien.
Die SPÖ geht als unangefochtene Erste aus der Wahl hervor. Bürgermeister Michael Ludwig hat drei Koalitions-Optionen: Wie bisher die Grünen, wie früher mit der ÖVP oder neu mit der Partei Neos. Die Politiker gaben am Wahlabend erste Statements zu etwaigen Koalitionen ihrer Parteien. Wenig überraschend wollen alle gerne mit der SPÖ in Wien mitregieren.
Die SPÖ ist mit 41,62 Prozent doppelt so stark wie die zweitstärkste Partei – die jetzt nicht mehr die massiv eingebrochene FPÖ, sondern die ÖVP ist. Diese konnte ihren Stimmenanteil mehr als verdoppeln, sprang von Platz 4 auf Platz 2, und konnte die 20 Prozent-Marke knacken. Dritte sind die Grünen, die stark zulegen, und ihr bisher stärksten Ergebnis von 14,6 Prozent überboten. Das Team HC scheiterte schlussendlich klar an der Fünf-Prozent-Hürde.
Spannend war bis zuletzt das Rennen um Platz vier: Bei den Urnenwählern lag zwar die FPÖ (mit 8,9 Prozent) deutlich vor den Neos (6,9 Prozent). Aber die SORA-Hochrechner gingen davon aus, dass sich das Blatt mit der Briefwahlauszählung ändern könnte. Das tat es schlussendlich auch.
Und Neos können sich auf eine neue Rolle freuen: Denn sie werden ihre erstes Bundesrats-Mitglied nominieren dürfen – und dort gleich das Zünglein an der Waage sein. Denn die Bundesrats-Opposition SPÖ und FPÖ hat laut der adaptierten Berechnung künftig nur mehr gleich viele Mandate wie die Bundes-Koalitionsparteien ÖVP und Grüne – nämlich jeweils 30.
Denn die SPÖ dürfte nun doch auf einen Bundesrat verzichten müssen, die FPÖ auf drei – während ÖVP (plus zwei) und doch auch die Grünen (einen) welche dazubekommen. Nach den ursprünglichen Hochrechnungen wären SPÖ und Grüne stabil geblieben.
(APA/red)
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