Nach dem abgesagtem Donauinselfest im Frühsommer kam die Verschiebung auf Herbst und letztendlich ein Minikonzert-Festival für wenige Besucher heraus. Als Ersatz und Wiedergutmachung haben sich die Veranstalter die Donauinselfest Tour ausgedacht. Ein bunt beklebter MAN Lion’s City mit offenem Verdeck wurde mit Bühnentechnik ausgestattet, und kann ruckzuck ein Konzerterlebnis mit Live-Musik hinzaubern. Eine Reihe bekannter und lieb gewonnener Bands und Musiker sind im Line-up vertreten. Auf der Website erfährt man, wer gerade am Donauinselfest Tourbus spielt.
Wann und wo die Konzerte stattfinden, bleibt allerdings geheim. “Damit sollen größere Menschenansammlungen vermieden werden”, erklärte eine Donauinselfest-Sprecherin. Das erklärt auch das große Dilemma der Veranstalter, die einerseits den Wienern eine Freude bereiten möchten, und andererseits keine Freuden zulassen dürfen, um nicht an der Verbreitung von Viren beteiligt zu sein.
Mit dem neuen Festivalkonzept sollen möglichst viele Künstlerinnen und Künstler sowie Partnerinnen und Partner der lokalen Veranstaltungsbranche beschäftigt werden. Für diesen löblichen Gedanken bekam der Donauinselfest Tourbus schon bei der Vorstellung des Konzepts eine glatte Eins.
Das Kick-off Event der Donauinselfest Tour durch Wien fand natürlich auf der "Insel" statt, wie es sich gehört. Bis 18. September werden bis zu 100 heimische Künstler und Bands auf einem umgebauten Verkehrsbus öffentliche Plätze beschallen. Insgesamt sind 240 Pop-Up-Events angekündigt worden. Mit dabei sind etwa Ex-Song-Contest Teilnehmer Nathan Trent, Wienerlied-Sängerin Birgit Denk oder der österreichisch-isländische Musiker Thorsteinn Einarsson. Skinny B., Lucy Dreams oder auch Wir4 (Ulli Bäer, Gary Lux, Harald Fendrich, Harry Stampfer).
Ein bisschen Glück muss man schon haben, um den Donauinselfest Tourbus in der großen Stadt anzutreffen. Die TU Wien könnte die genaue Wahrscheinlichkeit mithilfe der Quantentheorie berechnen. Das Auftauchen des Buses stellt schon deshalb kein Risiko dar. Hundertprozentig und wahrhaftig stand der Donauinselfest Tourbus am Mittwochabend im Währingerpark. Man hätte ihn leicht übersehen können, so gut getarnt war er unter den Bäumen. Doch die "verräterische" Musik war weithin gut hörbar und und führte zu der abgeschirmten Wiese im Park.
Und da stand er. Oder besser gesagt da standen sie: Ulli Bäer, Gary Lux, Harald Fendrich, Harry Stampfer und spielten herab vom Bus in den schönsten Tönen. Eine kleine Menschengruppe hatte sich versammelt und applaudierte der Nummer "Es lebe der Zentralfriedhof". Die Musiker braucht man nicht näher zu beschreiben, ihre Namen sagen alles: hochkarätige Vollblutmusiker, die unvergessliche Hits wie “I am from Austria”, “Da Hofa”, “Für immer Jung" – kurzum das beste und bekannteste des Austropop spielen. Wir4 beherrschen ihre Instrumente und singen wie vor 30 Jahren. Beeindruckend!
Die Enttäuschung und Bitterkeit aller Konzertveranstalter und Musiker über die herrschenden Zustände ist verständlich. Darüber zu lamentieren, bringt allemal ein bisschen Erleichterung. Im Währingerpark war auch sowas wie Erleichterung zu spüren. Und zwar von allen Beteiligten des Pop up Konzerts. Bei den nervösen Ordnern, die anfangs jeden Zuschauer kritisch beäugten. Beim Tour-Fotograf, der umherschwirrte und Fotos ohne Ende schoss. Beim Publikum, das einen extra großen Sicherheitsabstand hielt, aber nach jeder Nummer laut klatschte. Bis hin zu Wir4, die ihre Instrumente und Lieder sprechen ließen, weil genau das gefehlt hat.
Als die Show vorüber war, sagte der Moderator/Platzsprecher des Konzerts, dass es das bisher schönste Konzert war, seitdem sie unterwegs sind. Für uns ist es das auch gewesen.
(red)
Die Kultmarke aus der Schweiz bringt Neuauflage der F21 Nightclub DJ Bag auf den Markt.
Der Wintermarkt am Riesenradplatz im Wiener Prater feiert 15-jähriges Bestehen an 52 Tagen.
Der neue künstlerische Leiter eröffnet das Klosterneuburger Opernfestival 2025 mit Puccinis „Tosca“.
Der Filmemacher präsentierte sein Programm „100 Jahre Austropop – Weltberühmt in Österreich“.
Die florale Installation „Archiv der Blüten“ von mischer’traxler studio erblüht im Swarovski Store.
Die Mädchenmalerin präsentierte ihren heiß ersehnten Akt-Kalender im Palais Palffy.