Erste Details zum Koalitionsabkommen von SPÖ und Neos
SPÖ und Neos haben am Montag nach Abschluss ihrer Verhandlungen einen ersten Einblick in das künftige rot-pinke Koalitionsabkommen gegeben. Angekündigt wurden etwa Investitionen in den Arbeitsmarkt und die Bildung. So sollen Klein- und Mittelbetriebe unterstützt und die "Joboffensive 50plus" ausgebaut werden. Im Schulbereich wird neben dem Ausbau von Ganztags-Standorten eine Aufstockung des Personals versprochen. Neos-Chef Christoph Wiederkehr wird Vizebürgermeister, hieß es.
Entscheidung über Stadträte noch nicht gefallen
Bürgermeister und SPÖ-Landesparteivorsitzender Michael Ludwig Wiederkehr traten dabei erstmals gemeinsam öffentlich auf. Welches Ressort Wiederkehr erhält, wurde vorerst noch nicht offiziell verkündet. Dem Vernehmen nach wird er jedoch Bildungsstadtrat werden. Der Pakt muss noch von den jeweiligen Parteigremien abgesegnet werden.
Schuloffensive mit Neos in Wien
Im Bildungsbereich wird neben dem Ausbau von Ganztags-Standorten insbesondere die Zahl der Schulpsychologen erhöht, an jeder Wiener Pflichtschule wird außerdem eine zusätzliche Verwaltungskraft für Unterstützung sorgen. Weiters soll es im Koalitionsabkommen ein Klimaschutzgesetz geben, in dem Zielsetzungen und Gremien definiert werden. Geplant ist etwa, die CO2-Emissionen des Verkehrssektors bis 2030 um mehr als 50 Produzent zu reduzieren.
Top-Themen Gesundheit und Wohnen
Die beiden Parteien beabsichtigen im Koalitionsabkommen weiters den Ausbau von Primärversorgungszentren im Gesundheitsbereich und den Bau von 1.500 neuen Gemeindebauwohnungen. Auch die Vergaberichtlinien sollen geändert werden, damit, wie es in einem heute präsentierten Papier hieß, Wienerinnen und Wiener, die eine geförderte Wohnung am dringendsten brauchen, "diese auch so schnell wie möglich bekommen". In Sachen Transparenz wurde hervorgehoben, dass man die Kontrollrechte des Gemeinderates und des Stadtrechnungshofes auch im Bereich der Parteifinanzen ausbauen wolle. Diese dürfen aktuell nicht vom Rechnungshof unter die Lupe genommen werden.
SPÖ und Neos waren sich schnell einig
SPÖ und Neos haben 20 Tage lang gebraucht, um sich in Wien auf einen Regierungspakt zu einigen. Am 27. Oktober wurden die ersten Gespräche aufgenommen, am gestrigen Sonntag stieg mit der Verkündung eines erfolgreichen Abschlusses weißer Rauch auf. Damit rang Rot-Pink um exakt einen Tag länger um eine Einigung als SPÖ und Grüne für ihr Programm nach der Wahl 2015.
Verhandelt wurde dieses Mal in acht Untergruppen zu den Themen "Leistbare Stadt", "Lebenswerte Klimamusterstadt", "Moderne Stadt - Smart City", "Stadt des Wissens - Bildung", "Stadt der Arbeit - Arbeit und Wirtschaft", "Sozialer Zusammenhalt", "Respektvolles Miteinander" und "Transparente Stadt". Darüber stand ein Kernverhandlungsteam, dem auch die Parteichefs - Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Christoph Wiederkehr (Neos) - angehörten und das sich vor allem potenziellen Knackpunkten widmete.
(APA/red)