Jedes Jahr bringen die Sternsinger und Sternsingerinnen den Segen Gottes an die Haustür und sammeln für Menschen in Not. Heuer passiert das erneut auf vielfältige Weise. Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, ist für die Koordination der österreichweiten Sternsingeraktion und die Verteilung der gesammelten Spendengelder zuständig. Traditionell steht auch ein Besuch im Wiener Rathaus am Programm. Bürgermeister Michael Ludwig empfing eine besonders schön verkleidete Abordnung junger Sternsinger*innen in seinem Amtshaus. In den Kostümen von Caspar, Melchior und Balthasar sowie des Sterns steckten diesmal Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren.
Die Förderung von Kindern und Jugendlichen, Bildungsangebote, Sicherung von ausreichend Nahrung und medizinische Versorgung für die Ärmsten stehen bei der Dreikönigsaktion an oberster Stelle. In rund 500 Projekten werden über eine Million Menschen in den Armutsregionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas durch Spenden und Hilfstätigkeit erreicht. Spenden an die Sternsinger*innen sind steuerlich absetzbar Die Sternsinger-Kindern haben eine Liste dabei, in die man sich eintragen kann. Große Firmen sind ebenfalls engagiert. Der Wiener Städtische Versicherungsverein etwa unterstützt die Dreikönigsaktion seit Jahren großzügig.
Bürgermeister Ludwig war über den traditionellen Besuch der „Heiligen Könige“ hocherfreut: „Ich finde es großartig, mit welchem Engagement Kinder sich für andere Kinder und deren Familien einsetzen, damit mit den gespendeten Geldern der Sternsinger-Aktion vor Ort nachhaltig geholfen werden kann. Besonders in schwierigen Zeiten sind Zusammenhalt, Zusammenwirken und Solidarität von größter Bedeutung.“
Die Sternsingeraktion ist in Wien nur mehr vereinzelt wahrnehmbar. Unangemeldete Hausbesuche finden kaum noch statt. Insbesondere seit die Corona-Pandemie wütet, treten die segensreichen Kinder kaum noch vor die Türen in Mehrparteienhäusern. Wer einen Besuch der Sternsinger erwartet, sollte vorab seine Pfarre kontaktieren und einen Termin vereinbaren. In ländlichen Gebieten sieht das noch anders aus. Dort hat die Tradition überdauert. Viele Menschen wären zutiefst betrübt, wenn die Sternsinger nicht an die Tür läuten und ihre Lieder anstimmen. Für die Pfarren ist es eine der wenigen Möglichkeiten, mit Familien und deren Kindern in Kontakt zu kommen. Dass die pfarrliche Bindung vielerorts nicht mehr gegeben ist, spürt man in der Hauptstadt Wien besonders stark.
(PA/red)
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