U-Bahn Generation X-Wagen aus Simmering testbereit
Der erste X-Wagen hat der Wiener Linien hat das Licht der Welt erblickt und schlägt ein neues Kapitel in der Geschichte der Wiener U-Bahn auf. Die Type X bezeichnet die dritte Generation hochfluriger Triebfahrzeuge. Seit 2018 wird an den Garnituren von Siemens im Werk Simmering eifrig gebaut. Der erste fertiggestellte Zug wurde Anfang Juli 2020 vor die Werkshalle gerollt und der Öffentlichkeit präsentiert.
Der erste Zug der neuen U-Bahn-Generation X-Wagen aus dem Siemens Werk in Simmering ist komplett | © PID/Fürthner
Die Sitze in den Zügen der neuen U-Bahn-Generation X-Wagen wirken auf diesem Foto optisch verzerrt | © Wiener Linen/Wurnig
Ulli Sima sich in der Fahrerinnensitz des ersten X-Wagen aus dem Siemens Werk Simmering gesetzt | © PID/Fürthner
Der X-Wagen von Siemens wird auf der Linie U5 vollautomatisch unterwegs sein | © Wiener Linien / Zinner
Der X-Wagen von Siemens bei der Fertigung im Jahr 2019 | © Wiener Linien / Zinner
Die Züge können mit Fahrpersonal auf den Linien U1 bis U4 sowie künftig vollautomatisch auf der U5 zum Einsatz kommen | © Wiener Linien / Zinner
Grafik der neuen U-Bahn-Generation | © Siemens AG Österreich
Grafik zur Innenansicht der neuen U-Bahn-Generation | © Siemens AG Österreich
Bestuhlung der neuen U-Bahn-Generation | © Siemens AG Österreich
X-Wagen läutet fahrerlose U-Bahn ein
Die Baureihe stellt den Nachfolger der Serien Type V und wird die älteren Silberpfeile (Type U) schrittweise ersetzen. Sie soll im gesamten Wiener U-Bahn-Netz außer auf der Linie U6 eingesetzt werden, die bekanntlich eine andere Spurbreite aufweist. Seit Ende Juni sind alle Wageneinheiten vom ersten X-Wagen komplett fertiggestellt, in den nächsten Wochen wird der sechsteilige U-Bahn-Zug bei den Wiener Linien zusammengestellt.
Geschäftsführer der Wiener Linien Günter Steinbauer, Stadträtin Ulli Sima und Albrecht Neumann, Leiter Schienenfahrzeuge Siemens Mobility bei der Präsentation| © PID/Fürthner
Noch viele Tests und Abnahmen nötig
Dann starten zahlreiche Tests und Prüfungen bis der X-Wagen mit erfolgreicher Betriebsbewilligung 2022 für den Fahrgastbetrieb auf den Linien U1 bis U4 eingesetzt werden kann. Mit dem Bau der neuen U5 von Frankhplatz bis Karlsplatz wird der X-Wagen ab frühestens 2025 die erste vollautomatische U-Bahn-Linie Wiens befahren. Albrecht Neumann, Leiter Schienenfahrzeuge Siemens Mobility: „Durch zahlreiche Innovationen und Digitalisierungslösungen erhält Wien eine der modernsten U-Bahnen der Welt. Unsere 1.300 Mitarbeiter und Lehrlinge am Standort geben ihr Bestes, damit Wien schon bald seinen insgesamt 1.000 U-Bahn Wagen erhalten wird.“
Bequeme Sitze in den Zügen | © Wiener Linen/Wurnig
Öffi-Stadträtin Ulli Sima, Wiener Linien und Siemens Mobility haben den ersten Zug der neuen U-Bahn-Generation heute im Siemens Werk Simmering präsentiert, nun starten zahlreiche Tests am Vorserienzug. Voraussichtlich 2022 werden dann auch Fahrgäste mit dem neuen U-Bahn-Zug auf den Linien U1 bis U4 unterwegs sein. “Mit dem X-Wagen wird das Zeitalter der vollautomatischen U-Bahn in Wien eingeläutet”, so Sima.
Ulli Sima testet den Fahrersitz | © PID/Fürthner
Die Öffi-Zukunft ist automatisch
Wo heute noch die U2 fährt, wird künftig die türkise U5 fahren: Wiens erste vollautomatische U-Bahn-Linie. Dafür müssen die bestehenden Stationen Karlsplatz bis Rathaus umgerüstet und mit Bahnsteigtüren ausgestattet werden, die U5-Station Frankhplatz wird neu gebaut. Der vollautomatische Betrieb, der in Städten wie Paris und Barcelona bereits bestens erprobt ist, macht die U-Bahn noch sicherer und zuverlässiger. Die Bahnsteigtüren öffnen sich erst, sobald der Zug in der Station steht. Verzögerungen durch Gegenstände auf den Gleisen sind damit Geschichte.
Grafik der neuen U-Bahn-Generation von Siemens | © Siemens AG Österreich
Fakten und Zahlen zum X-Wagen
- Beauftragung Siemens Mobility: Herbst 2017 durch Wiener Linien
- Bestellte Fahrzeuge: 34 Züge (Option auf 11 weitere Züge)
- Weiters im Vertrag: Wartung und Instandhaltung mit Siemens Mobility
- Fertigstellung Vorserienzug: Juni 2020
- Betriebsbewilligung: Voraussichtlich 2022
- Lieferung abgeschlossen: 2030
- Länge, Breite und Bauweise: 111 Meter; 2,85 Meter, sechsteilig, Leichtbauweise
- Kapazität: 928 Fahrgäste (statt bisher 882)
- Rollstuhlplätze: 6 Plätze, davon 2 Zugmitte (bisher 4 an Zugenden)
Mehr Komfort, Sicherheit und höchste Barrierefreiheit
Die neue U-Bahn kann bis zu 928 Öffi-Gäste in einem X-Wagen mitnehmen, das sind 46 Personen mehr als im V-Wagen. Fahrgäste mit Kinderwagen oder Reisegepäck finden mehr Platz vor. Digitale Informationsdisplays über jeder Zugtüre informieren die Fahrgäste über die positionsabhängige Wegeleitung, aktuelle Anschlussverbindungen und gesponserte Werbeschaltungen.
Grafik zur Innenansicht der neuen U-Bahn-Generation | © Siemens AG Österreich
Bei allen U-Bahn-Türen befinden sich Klapprampen, zusätzliche Rollstuhlplätze in der Mitte des Zuges bieten Barrierefreiheit. Die Sitze bestehen aus hochwertigem Schichtholz, die Anordnung erfolgt in einer Kombination aus den gewohnten Quersitzen mit zusätzlichen Längssitzen an der Außenwand der Züge sowie Klappsitzen. Die Sitze in blauer Farbe kennzeichnen einen Priority-Sitz und sind für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität vorgesehen.
(PID/red)