Wien

U-Bahn Generation X-Wagen aus Simmering testbereit

Der erste X-Wagen hat der Wiener Linien hat das Licht der Welt erblickt und schlägt ein neues Kapitel in der Geschichte der Wiener U-Bahn auf. Die Type X bezeichnet die dritte Generation hochfluriger Triebfahrzeuge. Seit 2018 wird an den Garnituren von Siemens im Werk Simmering eifrig gebaut. Der erste fertiggestellte Zug wurde Anfang Juli 2020 vor die Werkshalle gerollt und der Öffentlichkeit präsentiert.

X-Wagen läutet fahrerlose U-Bahn ein

Die Baureihe stellt den Nachfolger der Serien Type V und wird die älteren Silberpfeile (Type U) schrittweise ersetzen. Sie soll im gesamten Wiener U-Bahn-Netz außer auf der Linie U6 eingesetzt werden, die bekanntlich eine andere Spurbreite aufweist. Seit Ende Juni sind alle Wageneinheiten vom ersten X-Wagen komplett fertiggestellt, in den nächsten Wochen wird der sechsteilige U-Bahn-Zug bei den Wiener Linien zusammengestellt.

Geschäftsführer der Wiener Linien Günter Steinbauer, Stadträtin Ulli Sima und Albrecht Neumann, Leiter Schienenfahrzeuge Siemens Mobility bei der Präsentation| © PID/Fürthner

Noch viele Tests und Abnahmen nötig

Dann starten zahlreiche Tests und Prüfungen bis der X-Wagen mit erfolgreicher Betriebsbewilligung 2022 für den Fahrgastbetrieb auf den Linien U1 bis U4 eingesetzt werden kann. Mit dem Bau der neuen U5 von Frankhplatz bis Karlsplatz wird der X-Wagen ab frühestens 2025 die erste vollautomatische U-Bahn-Linie Wiens befahren. Albrecht Neumann, Leiter Schienenfahrzeuge Siemens Mobility: „Durch zahlreiche Innovationen und Digitalisierungslösungen erhält Wien eine der modernsten U-Bahnen der Welt. Unsere 1.300 Mitarbeiter und Lehrlinge am Standort geben ihr Bestes, damit Wien schon bald seinen insgesamt 1.000 U-Bahn Wagen erhalten wird.“

Bequeme Sitze in den Zügen | © Wiener Linen/Wurnig

Öffi-Stadträtin Ulli Sima, Wiener Linien und Siemens Mobility haben den ersten Zug der neuen U-Bahn-Generation heute im Siemens Werk Simmering präsentiert, nun starten zahlreiche Tests am Vorserienzug. Voraussichtlich 2022 werden dann auch Fahrgäste mit dem neuen U-Bahn-Zug auf den Linien U1 bis U4 unterwegs sein. "Mit dem X-Wagen wird das Zeitalter der vollautomatischen U-Bahn in Wien eingeläutet", so Sima.

Ulli Sima testet den Fahrersitz | © PID/Fürthner

Die Öffi-Zukunft ist automatisch

Wo heute noch die U2 fährt, wird künftig die türkise U5 fahren: Wiens erste vollautomatische U-Bahn-Linie. Dafür müssen die bestehenden Stationen Karlsplatz bis Rathaus umgerüstet und mit Bahnsteigtüren ausgestattet werden, die U5-Station Frankhplatz wird neu gebaut. Der vollautomatische Betrieb, der in Städten wie Paris und Barcelona bereits bestens erprobt ist, macht die U-Bahn noch sicherer und zuverlässiger. Die Bahnsteigtüren öffnen sich erst, sobald der Zug in der Station steht. Verzögerungen durch Gegenstände auf den Gleisen sind damit Geschichte.

Grafik der neuen U-Bahn-Generation von Siemens | © Siemens AG Österreich

Fakten und Zahlen zum X-Wagen

  • Beauftragung Siemens Mobility: Herbst 2017 durch Wiener Linien
  • Bestellte Fahrzeuge: 34 Züge (Option auf 11 weitere Züge)
  • Weiters im Vertrag: Wartung und Instandhaltung mit Siemens Mobility
  • Fertigstellung Vorserienzug: Juni 2020
  • Betriebsbewilligung: Voraussichtlich 2022
  • Lieferung abgeschlossen: 2030
  • Länge, Breite und Bauweise: 111 Meter; 2,85 Meter, sechsteilig, Leichtbauweise
  • Kapazität: 928 Fahrgäste (statt bisher 882)
  • Rollstuhlplätze: 6 Plätze, davon 2 Zugmitte (bisher 4 an Zugenden)

Mehr Komfort, Sicherheit und höchste Barrierefreiheit

Die neue U-Bahn kann bis zu 928 Öffi-Gäste in einem X-Wagen mitnehmen, das sind 46 Personen mehr als im V-Wagen. Fahrgäste mit Kinderwagen oder Reisegepäck finden mehr Platz vor. Digitale Informationsdisplays über jeder Zugtüre informieren die Fahrgäste über die positionsabhängige Wegeleitung, aktuelle Anschlussverbindungen und gesponserte Werbeschaltungen.

Grafik zur Innenansicht der neuen U-Bahn-Generation | © Siemens AG Österreich

Bei allen U-Bahn-Türen befinden sich Klapprampen, zusätzliche Rollstuhlplätze in der Mitte des Zuges bieten Barrierefreiheit. Die Sitze bestehen aus hochwertigem Schichtholz, die Anordnung erfolgt in einer Kombination aus den gewohnten Quersitzen mit zusätzlichen Längssitzen an der Außenwand der Züge sowie Klappsitzen. Die Sitze in blauer Farbe kennzeichnen einen Priority-Sitz und sind für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität vorgesehen.

(PID/red)

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