Zu den Museen, die am 1. Juli nach der Corona-Schließung wieder öffnen, gehört auch das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) am Wiener Heldenplatz. Das Haus hat die Schließzeit genützt, um die Hauptausstellung inhaltlich und räumlich umzugestalten. Als erster Besucher besichtigte Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit seiner Frau Doris Schmidauer die runderneuerte Schau.
Das Haus der Geschichte eröffnete am 10. November 2018 zum 100. Jahrestag der Ausrufung der demokratischen Republik 1918. Als erstes zeitgeschichtliches Museum des Bundes soll es eine Lücke in der österreichischen Museums- und Wissenschaftslandschaft schließen. Der Eröffnung gingen jahrzehntelange Diskussionen voraus.
"Neue thematische Schwerpunkte liegen auf Demokratie und den Aufbruch in die Republik sowie auf Wirtschaft. Jüngste Entwicklungen wie die Corona- und die Klima-Krise sind nun in die Ausstellung integriert", wurde Direktorin Monika Sommer am Dienstag in einer Aussendung zitiert.
"Wir zeigen erstmals Originalobjekte zur Ibiza-Affäre und zur NS-Liederbuch-Affäre aus der Steiermark. Geschichte passiert vor unseren Augen. Darauf wollen wir immer wieder hinweisen, Entwicklungen bewusst machen, sie diskutieren und aufklären", ergänzt Sommer.
"Wer die Geschichte und Gegenwart besser verstehen möchte, dem sei ein Besuch des hdgö empfohlen", meinte der Ex-Grünen Politiker und nunmehrige Bundespräsident, Alexander Van der Bellen. "Ich gratuliere dem Museum zu einer gelungenen Aktualisierung und der innovativen Aufbereitung unserer vielfältigen jüngsten Vergangenheit. Dem Haus selbst wünsche ich nach seiner wechselvollen Gründungsgeschichte eine gesicherte Zukunft, in der sich die begonnene Arbeit langfristig fortsetzen lässt."
Neben der Dauerausstellung im Mezzanin der Neuen Burg am Wiener Heldenplatz zeigt das hdgö wechselnde Ausstellungen am zentralen Plateau im ersten Stock der Neuen Burg, welches mit der Eröffnung in „Alma-Rosé-Plateau” umbenannt wurde. Es ist direkt dem Altan vorgelagert, von dem aus Adolf Hitler seine Rede zum „Anschluss“ 1938 hielt. Damit wurde und wird der Ausnahmegeigerin Alma Rosé und dem 75. Jahrestags ihres Todes im KZ Auschwitz-Birkenau gedacht.
Derzeit gibt es zwar allgemeine Fortbestands-Bekenntnisse, aber keine kulturpolitische Entscheidung über eine räumliche Zukunft des im November 2018 in der Neuen Burg eröffneten Zeitgeschichtsmuseums, das derzeit in die Organisationsstruktur der Österreichischen Nationalbibliothek eingebunden ist.
Am Mittwoch gibt es zur Wiedereröffnung freien Eintritt sowie Sonderführungen für Familien und zu den neuen Highlight-Objekten.
Donnerstag bis Sonntag, jeweils 10 bis 18 Uhr.
(APA/red)
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