Wien

Vetmeduni informiert zu Covid-19 in Haustieren

© Michael Bernkopf

Die Übertragung des Virus von Tier zu Mensch war Auslöser für die weltweite Coronavirus-Pandemie und einhergehenden Schutzmaßnahmen. Der Übersprung von SARS-CoV-2 vom Tierreich auf den Menschen erfolgte mit großer Wahrscheinlichkeit auf einem Lebendtiermarkt in China. Als Schuldiger wurde ein bedrohtes Säugetier mit Schuppen ausfindig gemacht, das als Delikatesse und Arzneimittel in China gilt. Viel Mitleid wird das niedliche P* (Name der Redaktion bekannt) in Zukunft nicht mehr erwarten können, nachdem sein Ruf in der Presse derart ruiniert wurde. Die Fledermaus als Hauptschuldigen für Covid-19 auszumachen, hätte als nützliche Information auch gereicht. Weitere Informationen hat Norbert Nowotny, Virologe der Vetmeduni Vienna zusammengefasst, um allen Haustierhaltern die Angst vor ihren Schützlingen zu nehmen. Das Wohl der Hunde sei sowieso nicht in Gefahr, kann aus den Erklärungen gedeutet werden.

Vetmeduni informiert zu Covid-19 in Haustieren | © Johannes Zinner

Kann mich mein Haustier anstecken?

Eine gründliche und regelmäßige Handhygiene ist auf jeden Fall ratsam. Erkrankten Personen wird zur Sicherheit nahegelegt, den Kontakt zu ihren Haustieren gering zu halten und (zum Beispiel bei Hunden) diese häufiger mit Shampoo zu waschen. Es seien keinerlei zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen beim Gassi-Gehen etc. notwendig. Es erscheint ratsam, das Tier etwas vorsichtiger anzugreifen, etwa bei der Schnauze, an den Ohren und anderen Körperteilen, und sich nachher gründlich die Hände zu waschen. Beim Gassigehen empfiehlt es sich besonders, Handschuhe zu tragen. Falls sich darauf Covid-19 Viren befinden am besten sicher entsorgen und ein neues Paar überziehen.

Können Haustiere das Coronavirus übertragen?

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering. Nach Spaziergängen können zur Sicherheit die Pfoten mit einer milden Seifenlösung gewaschen werden, allerdings darf zum Schutz der Tiere keinesfalls Desinfektionsmittel verwendet werden. Hunde sollten häufiger als sonst gebadet werden. Personen in Quarantäne sollten auf jeden Fall Abstand zu jenen Menschen halten, die ihre Hunde ausführen. Das Ansteckungsrisiko durch Menschen ist belegt, bei Hunden allerdings auch noch nicht widerlegt. Einweghandschuhe tragen, nicht das Gesicht berühren, und sich nach dem Ausgang gründlich die Hände mit Wasser und Seife waschen, ist die goldene Regel für ein gesundes Leben.

Springt das Virus zwischen Menschen und Tier?

Norbert Nowotny, Virologe der Vetmeduni Vienna: “In der Welt der Biologie gibt es kein 100%. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf. Außerdem ist SARS-CoV-2 dermaßen „erfolgreich“ (vom „Standpunkt des Virus“ aus betrachtet) im Infizieren der menschlichen Population, dass es keinen Grund hat, wieder auf andere Tierarten überzuspringen. Nach heutigem Stand ist ein einziger Hund aus Hongkong bekannt, der schwach positiv getestet wurde. Ziemlich sicher nahm das Tier die Viren durch Schnüffeln an kontaminierten Oberflächen mit der Schnauze auf, weshalb das Virus an dem Hund erkannt wurde. Es konnte aber keine Infektion nachgewiesen werden.”

Hinweis: Das Tierspital der Vetmeduni Vienna wird momentan aktuell nur eingeschränkt betrieben. TierhalterInnen werden gebeten, die Vetmeduni Vienna ausschließlich in dringenden Notfällen aufzusuchen, wenn eine Behandlung gebraucht wird oder eine Überweisung des Haustierarztes vorliegt.

Veröffentlicht von
Redaktion

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