»Wiener Salondame? Ein Albtraum!« heißt die neu eröffnete Ausstellung über Lotte Tobisch-Labotýn in der Wienbibliothek im Rathaus. Sie galt als Grande Dame der höheren Wiener Gesellschaft und wird auf Wikipedia gar als Inbegriff der eleganten "Wiener Salondame" bezeichnet. Wohl auch deshalb wurden die Titel der Ausstellung und des begleitenden Buchbandes so gewählt. Zur feierlichen Präsentation im großen Festsaal des Wiener Rathauses am 29. November kamen rund 400 Gäste. Nach der Begrüßung durch den Landtagsabgeordneten Petr „Peko“ Baxant in Vertretung für den Bürgermeister sprachen die Direktorin der Wienbibliothek, Anita Eichinger sowie die Kuratorinnen Tanja Gausterer und Kyra Waldner über die Entstehung der Lotte Tobisch Ausstellung. Im Anschluss gab es eine Verkostung der berühmten "Luxus-Schinkenfleckerln" nach dem Rezept von Lotte Tobisch.
Auf ihren eigenen Wunsch hin und nach vorheriger Inspektion der Lagerräume gelangte 2019 ein Teil ihres schriftlichen Nachlasses als Schenkung an die Wienbibliothek im Rathaus. Der Teilnachlass dokumentiert mehrere Facetten von Lotte Tobisch-Labotýn. Einer breiten Öffentlichkeit war sie als Grande Dame des Opernballs bekannt, welchen sie 16 Jahre lang (1981–1996) organisiert hatte. Landtagsabgeordneter Baxant hob in seiner Ansprache ihre Bedeutung für die Stadt Wien hervor: "Sie war eine Brückenbauerin zwischen den Kulturen, zwischen den Kunstgattungen, zwischen den Künsten und sie war auch ständig im Gespräch und im Kontakt mit den großen Geistern unserer Zeit. Philosophen und Philosophinnen, Wirtschaftstreibenden, Politiker und Politikerinnen und ich glaube, dass Lotte Tobisch sehr viel dazu beigetragen hat, dass Wien heute die Stadt ist, die sie ist. Lotte Tobisch war auch eine Botschafterin der Stadt. Sie hat den Namen unserer Stadt in die Welt getragen und dafür gebührt ihr auf immer und ewig riesengroßer Dank."
Die im Nachlass enthaltenen Fotoalben und Briefe zeichnen ein Porträt des Wiener Gesellschaftslebens und seiner Protagonisten. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Die Kisten für die Archivare waren schon zu Lebzeiten der Kulturmanagerin gepackt. Die Dokumente beleuchten ihr gesellschaftspolitisches Engagement und geben keinerlei unangenehme Details über ihr Privatleben preis. Auch ein Teilnachlass des Schriftstellers und Dramaturgen Erhard Buschbeck, mit dem Tobisch eng befreundet war, ist Teil ihrer Geschichte. Die Wienbibliothek zeigt auf sieben Stationen ein facettenreiches Porträt ihres vielfältigen Lebensweges. Von der Kindheit über ihre Schauspielkarriere, ihr privates und berufliches Netzwerk, bis hin zur Patronanz des Wiener Opernballs.
Die Kuratorinnen der Ausstellung gaben auf der Festbühne nähere Einblicke zum erhaltenen Nachlassbestand und sprachen über die Auswahl der rund 300 gezeigten Objekte. Einige sind Leihgaben aus dem Wien Museum wie das Ölgemälde der jungen Schauspielerin von Josef Dobrowsky. Großen Anteil am Zustandekommen der Ausstellung und des begleitenden Buches »Wiener Salondame? Ein Albtraum!« hatten Barbara Urbanek, eine Cousine von Lotte Tobisch sowie Anneliese Fritthum und Gabriele Jacoby von "Künstler helfen Künstlern". Sie waren als Ehrengäste zur Ausstellungseröffnung eingeladen. Im Anschluss an die Präsentation wurde allen Gästen "Luxus-Schinkenfleckerln" nach dem Rezept von Lotte Tobisch serviert. Thomas Schäfer-Elmayer und Alfons Haider waren auch anwesend und ließen es sich schmecken. Das handschriftliche Original kann man als Faksimile bei einem Ausstellungsbesuch in der Wienbibliothek im Rathaus mit nach Hause nehmen.
Von 30. November bis 31. März in der Wienbibliothek im Rathaus, Ausstellungskabinett
1082 Wien, Rathaus, Eingang Felderstraße, Stiege 6, Glaslift, 1. Stock
T: +43 (0)1 4000 84915
Montag bis Freitag, 9.00 bis 19.00 Uhr
Eintritt frei!
Geschlossen: Samstag, Sonntag, Feiertage
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