Eine Kammerspiel-Komödie von Autor Stefan Vögel kommt in der Freien Bühne Wieden zur Uraufführung. Das Bühnenstück beleuchtet ein dunkles Kapitel der deutsch-österreichischen Vergangenheit und erzählt eine verzweigte Familiengeschichte, die zur Zeit des Zweiten Weltkriegs seinen Ausgang nimmt. In der Gegenwart treffen Nachfahren von Opfern und Tätern des Nationalsozialismus aufeinander und lernen aneinander kennen. Unter der Regie von Reinhard Hauser wird mit allerlei Pointen und herzlichen gespielten Charakteren dem ernsten Thema der Schrecken entzogen. Am Ende folgt eine große Verbrüderung auf österreichisch.
Handlung von Chaim und Adolf
Chaim Eisenberg, Israeli mit deutschen Wurzeln, kommt jedes Jahr zum Schifahren im Winter nach Österreich. Nur eines fehlt ihm in der alpinen Idylle: Ein Schachpartner, der ihm gewachsen ist. Martin, der Wirt seines Stammgasthofs schlägt ihm einen Mann aus dem Nachbarort vor, dessen Namen Chaim stutzig macht: Adolf Oberhuber. Nach einigen Schachpartien wird schnell klar, dass ein Adolf noch lange kein Nazi sein muss, und schon gar kein Depp.
Komödie von Stefan Vögel
In sanften Tönen bespricht Vögel in "Chaim und Adolf" den (Anm.: Zitat Presseaussendung) latenten Antisemitismus einer nachkommenden Söhne- und Enkel-Generation, die zwar am Holocaust keine Schuld trägt, jedoch bei genauer Betrachtung von den damaligen Ereignissen profitiert und sich mit unreflektierten Sprüchen auf ein Gewohnheitsrecht beruft, das ihr niemand gewährt hat. Auch eine Liebesgeschichte wird zu Tage gefördert, die so manche überraschen wird. Leopold Dallinger, Markus Tavakoli und Géza Terner spielen die Hauptrollen des Premierenstücks in der Freien Bühne Wieden.
Alle Termine bis 31. Jänner 2023 gibt's auf der Homepage des Theaters.
(PA/red)