Ausgehend von der Region um die Erinnerungsorte KZ-Gedenkstätte Melk und Museum "Erlauf Erinnert" verortet das Projekt Zwischenräume sichtbare, bekannte und auch wenig bekannte Orte der Erinnerung. Inhaltlich stehen dabei historische Plätze im Mittelpunkt, die Tatorte nationalsozialistischer Verbrechen wurden und gegenwärtig sehr unterschiedliche Beispiele einer sich wandelnden Erinnerungskultur zeigen. Zwischenräume ist ein Vernetzungs- und Vermittlungsprojekt und verbindet Orte in Niederösterreich mit dem Ziel, das Gedenken an Widerstand, Verfolgung und Gewalt während der Zeit des Nationalsozialismus zugänglich zu halten.
Erinnerungskultur entlang der Erlauf tiefer erforscht
Das Friedensmuseum in der Marktgemeinde Erlauf versteht sich als ein lebendiger Ort der übergreifenden Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte, Erinnerungskultur und Gegenwartskunst. Remigio Gazzari (Kurator "Erlauf Erinnert" ), Christian Rabl (Zeithistorisches Zentrum Melk, wissenschaftliche Leitung) und Johanna Zechner (Kuratorin "Erlauf Erinnert" ) präsentieren neue Erkenntnisse zu den Gräueltaten der NS-Besatzer und einheimischer Kollaborateure. In Verbindung mit künstlerischen Arbeiten nimmt die Vergangenheit wieder Gestalt an.
Website um sieben Orte erweitert
Die Landkarte der Website Zwischenräume wurde zuletzt in einer zweiten Projektphase um sieben neue Standorte erweitert. Mit Mauer-Öhling, Randegg, Lunz am See, Göstling an der Ybbs, Mank, Emmersdorf und St. Pölten geografisch weit gestreut, eint die Orte weiterhin, dass an diesen im April und Mai 1945 sogenannte Endphaseverbrechen durch die Nationalsozialisten verübt wurden bzw. dieser gedacht wird. Die Projektergebnisse werden am 20. November 2020 ab 18 Uhr im Haus der Geschichte des Museum Niederösterreich präsentiert.
Vorläufiges Programm:
- Begrüßung
- Einführung zum Projekt Zwischenräume
- Vorstellung der erweiterten Website (im Dialog mit Erinnerungsarbeiter*innen)
- Präsentation eines Schüler*innenprojekts rund um das Mahnmal Lunz am See
- Filmscreening der Doku "Endphase" von Hans und Tobias Hochstöger (ca. 80 min) ab ca. 19.30 Uhr
Voranmeldung bis 16. November 2020 erforderlich: info@melk-memorial.org
Titelbild: Mahnmal Lunz am See | © Florian Pumhösl