Bereits zum neunzehnten Mal in Folge zeigt WestLicht die prämierten Einzelbilder und Fotoserien des World Press Photo Award. Es handelt sich um Ikonen der Zeitgeschichte des vergangenen Jahres, die auf eindringliche Weise Zeitgeschehnisse aus den Bereichen Politik, Gesellschaft, Sport und Natur verdeutlichen. Parallel zur World Press Photo Ausstellung zeigt WestLicht ab 11. September in der Reihe zeitgenössischer Positionen ein Projekt des österreichischen Fotografen Simon Lehner (*1996) in der oberen Galerie.
Simon Lehner Schau im WestLicht
Für die Fotoserie "Men don’t play / Men do play" hat sich Lehner zwischen 2015 und 2019 in der so genannten Airsoft-Szene bewegt, die mit Luftdruckgewehren und Plastikmunition bewaffnet in den Wäldern von Polen, Ungarn, Tschechien und Österreich die Schlachten in internationalen Konfliktzonen wie Irak oder Afghanistan nachspielen. Lehners Reportage über soldatische Männlichkeitsrituale dehnt die Grenzen des Mediums und stellt den klassischen Kameraaufnahmen gleichberechtigt digital generierte 3D-Bilder an die Seite.
World Press Photo Ausstellung in Wien
In der World Press Photo Schau werden ausgezeichnete Werke von 2019 präsentiert. Fotografen aus 24 Ländern hatten sich mit fast 74.000 Fotos am Wettbewerb beteiligt. Die Jury vergab 44 Preise in mehreren Kategorien. Die Fotos werden in einer großen Ausstellung in zahlreichen Ländern zu sehen sein. Das Siegerbild “Straight Voice” des japanischen Fotografen Yasuyoshi Chiba wird auch dabei sein. Es zeigt einen jungen Mann, der im Juni 2019 mitten in einer Gruppe von Demonstranten Gedichte rezitiert. (siehe Titelbild)
Der belgische Fotograf Alain Schroeder wurde in der Kategorie Natur mit gleich zwei ersten Preisen für seine Arbeit über bedrohte Orang-Utans auf Sumatra ausgezeichnet. Schroder kommt zur Eröffnung der Ausstellung als Gast von WestLicht. Unter den weiteren Themen im Wettbewerb finden sich etwa die katastrophalen Waldbrände in Australien, die Tiger Kings in den USA und die Proteste in Hongkong.
Titelbild: © Yasuyoshi Chiba / AFP